Preisträger 2024/25

Die Jury mit Prof. Lutz Dickmann, Max Dombrowski, Dr. Sandra Hofmeister, Ulrich Nolting und Julian Biermann, Prof. Anca Timofticiuc sowie Lukas Dechau, Gewinner des Concrete Design Competition 2023/2024, bewertete Forschungs- und Entwurfsarbeiten, die von Studentinnen und Studenten der Fachrichtungen Architektur, Konstruktiver Ingenieurbau, Produktdesign und Medienkunst eingereicht wurden. Sie vergab einen ersten, zweiten und dritten Platz.

Die Gewinner und Gewinnerinnen sind:
1. Platz:
Franziska Sorger und Öykü Tok
von der Technischen Universität München

2. Platz:
Marisa Gaab
von der Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

3. Platz:
Anna Fritzsche, Christian-Lukas Rojas Moya, Julius von Kymmel, Tugba Köse, Alexander Pignataro, Aleyna Seyma Cetiner, Christina Maria Flores Quintanilla, Dilara Kizarmis, Duygu Kurt, Funda Horuz, Julia Katharina Frank, Julian Lange, Katrin Krasnizki, Klervie Blum, Lilly Rose Wittorf, Cemre Melek Narmanli, Nelson Lucas, Gomes Baetge, Dana Neva Herrschaft, Sophie Tsvetkova, Venessa Krysiak und Vivien Nürnberger
von der Frankfurt University of Applied Sciences
 

1. Platz: FO219, Material Perspectives

Franziska Sorger und Öykü Tok
Technische Universität München, Architektur und Design unter der Leitung von Prof. Niklas Fanelsa

Beschreibung/Jurybegründung:

Das Projekt überzeugt durch einen starken lokalen Ansatz: Es untersucht die Nutzung regionaler, mineralischer Abfallstoffe zur Herstellung sogenannter Geopolymere – wobei korrekterweise von anthropogenen Polymeren gesprochen werden sollte. Die Arbeit basiert auf reaktiven Abfallprodukten örtlicher Industrien, die gezielt gesammelt, gemahlen und weiterverarbeitet wurden. Dabei wurde insbesondere die Hitzeentwicklung sowie die Bindemittelstärke im Vergleich zu klassischem Portlandzement analysiert.
Besonders hervorzuheben ist die professionelle Durchführung und die wissenschaftlich fundierte Methodik – inklusive aufwendiger Recherchen und gezielter Kooperationen mit Unternehmen zur Materialbeschaffung. Das Projekt zeigt beispielhaft, wie aus einem Umweltproblem – industrieller Abfall – ein innovatives, funktionales und lokal einsetzbares Material entstehen kann. Es eröffnet nicht nur neue Gestaltungsmöglichkeiten, sondern auch konkrete Perspektiven für nachhaltige Bau- und Recyclingprozesse – mit Potenzial für eine vielversprechende Startup-Idee.
Zwar bleiben einige Fragen offen, etwa hinsichtlich der abschließenden Verwertung oder Weiterführung des Projekts, und die grafische Darstellung ist teils erklärungsbedürftig. Dennoch: Es handelt sich um eine sehr gelungene wissenschaftliche Arbeit mit klarer Relevanz für eine zukunftsfähige Materialentwicklung.

Bildnachweise alle: © Franziska Sorger und Öykü Tok


2. Platz: QL023, Querschnitte des anthropogenen Lagers

Marisa Gaab
Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, Produktdesign unter der Leitung von Prof. Chris Kabel

Beschreibung/Jurybegründung:

Dieses Projekt widmet sich der ästhetischen und konzeptuellen Auseinandersetzung mit Bauschutt und Abbruchmaterialien – Materialien, die gemeinhin als wertlos gelten. Durch eine künstlerisch-experimentelle Herangehensweise wird ihre gestalterische und kulturelle Qualität neu interpretiert und aufgewertet. Die Präsentation ist bewusst inszeniert und verstärkt die ästhetische Wirkung der Fundstücke, wobei auch die archäologisch anmutende Darstellung dem Projekt eine humorvolle und zugleich tiefgründige Dimension verleiht.
Hervorzuheben ist die gelungene Gestaltung, mit der es gelingt, eine neue Diskussion über die Form und den Wert von Rückbaumaterialien anzustoßen. Das Projekt verleiht vermeintlichem Abfall eine neue Wahrnehmung und schafft beinahe künstlerische Exponate mit starkem Ausdruck.
Kritisch angemerkt sei, dass etablierte Recyclingmaterialien wie R-Beton im Konzept keinerlei Berücksichtigung finden – eine verpasste Chance zur fachlichen Vertiefung. Auch die Gestaltung der Typografie im Bereich der Überschriften wirkt stellenweise unausgewogen.
Insgesamt handelt es sich jedoch um ein visuell überzeugendes, konzeptionell starkes Projekt, das mit Witz, Konsequenz und gestalterischem Feingefühl das Potenzial von Abbruchmaterialien auf neue Weise sichtbar macht.

Bildnachweise alle: © Marisa Gaab


3. Platz: EN555, Soft Concrete Shells

Anna Fritzsche, Christian-Lukas Rojas Moya, Julius von Kymmel, Tugba Köse, Alexander Pignataro, Aleyna Seyma Cetiner, Christina Maria Flores Quintanilla, Dilara Kizarmis, Duygu Kurt, Funda Horuz, Julia Katharina Frank, Julian Lange, Katrin Krasnizki, Klervie Blum, Lilly Rose Wittorf, Cemre Melek Narmanli, Nelson Lucas, Gomes Baetge, Dana Neva Herrschaft, Sophie Tsvetkova, Venessa Krysiak und Vivien Nürnberger

Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich Architektur unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Timo Carl und Dipl.-Ing. Roger Loho

Beschreibung/Jurybegründung:

Das Projekt überzeugt durch die experimentelle und formbewusste Auseinandersetzung mit formaktiven Strukturen, inspiriert von den Arbeiten Heinz Islers. Durch das Zusammensetzen mehrerer Einzelschalen, ergänzt um einen Druckring und ein Zugband, entstand ein florales, skulpturales Sitzmöbel.
Die Fertigung wurde aufwändig und nachvollziehbar dokumentiert, das Ergebnis ist ästhetisch überzeugend und materialsparend. Besonders positiv hervorzuheben ist die schlanke, statisch spannende Konstruktion. Die Tragwirkung der Schale steht im Fokus und zeugt von einem tiefen gestalterischen und technischen Verständnis.
Kritisch anzumerken ist jedoch, dass das Zugband – ein wesentliches Bauelement – gestalterisch und funktional zu wenig durchdacht erscheint. Die gewählte Ausführung (oranges Band) wirkt improvisiert und fügt sich weder konstruktiv noch optisch ideal in das Gesamtbild ein. Auch die Nutzbarkeit des Objekts als Sitzmöbel ist eingeschränkt; Komfort und Ergonomie bleiben hinter dem hohen gestalterischen Anspruch zurück.
Insgesamt handelt es sich dennoch um ein klares, ambitioniertes und experimentierfreudiges Projekt, das mit seiner formalen Eleganz, dem ressourcenschonenden Ansatz und seiner konstruktiven Idee überzeugt – mit noch offenem Potenzial in der funktionalen Ausarbeitung.

Bildnachweise alle: © Team EN555 - Soft Concrete Shells

Zum Wettbewerb 2023/24

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